Montag 3.6.24 – San Luis Talpa – Usulután

Gesamt: 2.722,78 km
Den ganzen Morgen über liegt der Volcán de San Vicente (Chichontepec) zu unserer Linken oder direkt vor uns und verändert am Gipfel ständig sein Aussehen. Wir werden uns nicht einig, ob das nur Wolken sind oder auch irgendeine Aktivität des Vulkans. Ein Einheimischer beantwortet Viktors Frage nach der Aktivität des Vulkans später mit einem klaren „Nein“. Bei Google kann man hingegen Videos von heißen Quellen finden, die vielleicht doch die eigenartigen Nebelschwaden rund um die Vulkanspitze hervorrufen. Jedenfalls ist es ein sehr schöner Anblick und das frühe Losfahren um 6 Uhr hat sich so richtig gelohnt. Ganz Mittelamerika besteht im Prinzip aus einer Aneinanderreihung von Vulkanen, besonders Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua, aber selten erhalten wir während der Fahrt so schöne Ausblicke wie heute Morgen.
Da wir in einem Hotel in der Nähe des Flughafens übernachtet haben, gab es ausnahmsweise sogar ein Frühstück, denn viele Flugreisende müssen früh zum Flughafen. Das Hotel hat eine sehr spezielle Inneneinrichtung mit vielen alten Musikinstrumenten (3-Saiten-Bass, Orgel, Klavier, Saxofon) und zwei Oldtimern vor dem Eingang (einer davon ein weißer Mercedes Benz mit roten Kotflügeln).

Heute erleben wir dann auch erstmals am eigenen Leib das tropische Regenzeit-Wetter. Kurze, extrem heftige Schauer, überraschend früh am Tag (so gegen Mittag), die wir zum Glück in Unterständen abwarten können, da wir einmal in einer „Ferreteria“ (Eisenwarenhandlung) eine Dose WD-40 kaufen und beim zweiten Mal gerade an einer Tankstelle sind, um den Freilauf unseres Tandems zu „spülen“. Es kratzt und knackt wieder einmal im Freilauf, nicht reproduzierbar und daher wohl auf Staub und Dreck zurückzuführen, der ins Lager geraten sein muss. In den einschlägigen Foren findet man dazu den Rat, ordentlich mit WD-40 zu „spülen“ und dann zu versuchen, irgendwie neues Fett ins Lager zu bekommen, was eigentlich unmöglich ist, denn es lässt sich nicht öffnen. Eventuell müssen wir da in den nächsten Tagen eine Spritze mit ganz feiner Nadel kaufen und dann irgendwie frisches Lagerfett hineindrücken. Der zur Zeit besonders von den LKW aufgewirbelte Sand/Staub ist anscheinend feiner als bislang, denn Jutta hat ihn seit gestern trotz der Sportbrille öfter im Auge. Wir haben also ein neues Feindbild: Entgegenkommende LKW, die andere Fahrzeuge mit einem Affenzahn überholen und uns dabei auf unserer Spur frontal gefährlich nahekommen. Wenn die uns passieren fühlen wir auf der Haut einen regelrechten Sandstrahleffekt. Wir sind überzeugt, das hat auch den feinen Staub in unseren Freilauf trasnportiert.

Auf einem Teil unserer Strecke heute fehlt erst ein Kanaldeckel (direkt vor einem Verkaufsstand) und dann immer mehr, auch mitten auf der Fahrbahn. Also gar nicht so kleine, sehr tief nach unten offene, runde Löcher – völlig ungesichert und unangekündigt. Sollte man lieber einen großen Bogen herum fahren oder auch gehen – ganz schön gefährlich! Nachts fahren wäre hier auch aus diesem Grund verdammt gefährlich.
Die letzen paar Kilometer unserer heutigen, über 80 km langen Etappe fahren wir am Ende einfach durch den nachlassenden Regen, denn wir haben ja ein Hotel vorgebucht und können sofort unter die Dusche … denken wir ….
Leider haben wir unser „Hotel Sevilla“ über eine bisher noch nicht genutzte Plattform „PrimaStay“ (Partner von Expedia) gebucht. Der junge Mann an der Rezeption findet die Reservierung mit der Bestätigung der Vorausszahlung nicht (schon mal in den Spamordner geschaut?). Wir müssen mit PrimaStay in den USA telefonieren (vermutlich ist das Telefonat wegen der Roaming-Gebühren ungefähr so teuer wie die Übernachtung) und mehrere E-Mails schreiben (der junge Mann an der Rezeption drückt die englischsprechende Dame vom PrimaStay am Telefon mehrfach weg – er versteht und spricht nur Spanisch!) bis wir nach über einer Stunde endlich unser Zimmer haben. Aber es ist Dank frühem Aufbruch ja trotzdem noch früh am Nachmittag. Die Stunde nutzen wir zum Reinigen und Schmieren der Ketten, zum Nachspannen und Pflegen von Viktors feucht gewordenem Ledersattel und für weitere Reinigungs- und Schmier-Versuche am Freilauf. Außerdem reinigt Jutta in der Zeit einmal alle Fahrradtaschen (von außen), denn die haben es bitter nötig.
Viktor nutzt sogar noch den Hotel-Pool bevor er unsere neue Wäscheleine (10m, 1$) im überraschend großen Hotelzimmer aufhängt, damit wir alle Klamotten wieder trocken bekommen. Die Wäscheleine kaufen wir kurz vor Ankunft im Hotel in einem sehr modernen, großen Markt (LEMUS Home). An der Kasse werden vom System der Vor- und Nachname des Käufers verlangt (nachdem die offensichtlich bereits längere Zeit inaktive Kassiererin ganze vier mal ihr Windows-10-Passwort eingeben muss, bevor sie es richtig eintippt). Viktor sagt also wie immer „Viktor con una K en el medio“ (Viktor mit K in der Mitte), denn sonst schreiben hier alle „Victor“. Die Kassierin nimmt ihn beim Wort und wir finden später auf dem Kassenbon „Vicktor“ … das K ist völlig korrekt exakt in der Mitte. Und dieser ganze Aufwand für einen Dollar Umsatz.


Auf dem Parkplatz vor diesem Laden unterhalten wir uns über die krassen Kontraste hier: zum Beispiel dieses Grundstück mit großem, sauberen Parkplatz und dem großen Ladenlokal, klimatisiert, „schön“, und direkt davor und danach an der Hauptstraße Unmengen von ganz einfach aus Ästen, Brettern, manchmal mit Wellblechdach gedeckten Verkaufsständen, an denen phasenweise Kokosnüsse, Bananen, Ananas, Mangos … (immer etliche mit gleichem Produkt hintereinander) verkauft werden. Das sind zwei Welten ganz eng beieinander!









Abendessen gibt es im Hotelrestaurant mit zwei Riesenportionen Nudeln und frisch gemachter Limonade. Danach ist Jutta vor dem Zubettgehen etwas schwindelig … hoffentlich nur ein Kohlenhydrat-Schock.
Unser Zimmer 205 liegt direkt neben der Lüftung der Restaurantküche … ich denke an Herbert Grönemeyer „Es brummen die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren“ … angeblich wird die Lüftung um 22 Uhr ausgeschaltet. Da liegen wir schon längst über eine Stunde im Bett, denn um fünf klingelt der Wecker. Irgendwie sind in diesem Hotel (das zwar eine AG ist, aber da der einzige Aktionär rechtliche Probleme hat, steht es unter Aufsicht der Regierung) alle Menschen unglaublich hilfsbereit und freundlich … aber entscheidungsfreudig und schnell sind sie definitiv nicht.
Dienstag 4.6.24 – Usulután – Santa Rosa de Lima

Gesamt: 2.812,12 km
Nein, wir fahren heute nicht über mehrere Grenzen und landen in Peru, der Zielort Santa Rosa de Lima ist sozusagen der letzte Ort, in dem man vor der Grenze nach Honduras übernachten kann, und liegt noch in El Salvador.
Jutta merkt morgens nichts mehr vom Schwindel, dafür hat Montezuma bei Viktor wieder einmal zugeschlagen, aber wir beschließen, trotzdem loszufahren und gegebenenfalls zu verkürzen. Morgens ist es noch etwas bewölkt und dadurch noch nicht so heiß. Allerdings wird uns ein Strich durch die Rechnung gemacht mit der Route, die wir nehmen wollen: als wir glücklicherweise mehrere Menschen fragen, bevor wir die Hauptstraße verlassen, um auf einer Regionalstraße in Richtung San Miguel zu fahren, wird uns von allen Seiten gesagt, dass die Straße nicht zu benutzen sei, es hätte doch stark geregnet, und sie sei sehr schlammig. Die alternative CA-2 – Route ist 20 Kilometer länger und hat ordentlich Höhenmeter mehr. Wir fahren also weiter auf der CA-2 und planen, während der Frühstückspause die geänderte Strecke per Bluetooth an unser Garmin-Navigationssystem zu schicken. Tja, und dann haben wir zwar wieder schöne Blicke auf einen Vulkan (Chaparrastique oder Volcán de San Miguel Bosotlan), aber es kommt lange keine Gelegenheit für eine Pause. Erst bei über 30 Kilometern landen wir wieder einmal an einer Tankstelle (Viktor frühstückt Oatmeal mit Wasser), und als wir die Route bearbeiten, suchen wir letztendlich wieder einen Teil auf einer „kleineren“ Straße aus, da es dort immerhin 350 Höhenmeter weniger sind.
In San Miguel besorgt Viktor in einer Apotheke zwei kleine Spritzen für das Kugellagerfett unseres Freilaufs am Tandem (s.o.) und lässt bei der Gelegenheit noch seine Blutdruckfunktion der Smartwatch kalibrieren – Jutta wartet draußen am Rad. Und ein paar Kilometer weiter fragt er in einer Fahrradwerkstatt nach Kugellagerfett. Haben sie nicht, aber einen Tipp, wo es White Lithium Grease von WD40 gibt. Den Baumarkt (auch groß und modern – er war uns schon aufgefallen) haben wir schon hinter uns gelassen und wenig Lust, nochmal zurück durch die Stadt zu radeln. Viktor nimmt also ein Taxi, lässt sich hin- und zurückfahren und besorgt dieses Fett. Die Hoffnung ist, dass wir mit dem Druck aus der Dose über die Spritzennadeln frisches Fett ins Lager drücken und gleichzeitig den Staub herausdrücken können, der offenbar hineingekommen ist. Jutta wartet währenddessen am Rad, vor der Werkstatt, diesmal länger, und es wird immer wärmer.

Als Viktor wiederkommt, haben wir gute eineinhalb Stunden in San Miguel verbracht, aber eigentlich noch keine Pause gemacht. Wir wollen bis zu dem auf Schildern am Straßenrand groß angekündigten Einkaufszentrum fahren und uns dort abkühlen. Leider fahren wir immer weiter, und es kommt kein Einkaufszentrum! Bei Kilometer 58 und gefühlter Temperatur von 43°C halten wir bei einer „Comida“ am Straßenrand, immerhin mit Kühlschrank, Eis und Tischen/Stühlen unter Ventilatoren, also ziemlich nobel. Während wir gekühlte Getränke zu uns nehmen, kommt Viktor mit dem Herrn am Nachbartisch ins Gespräch – dieser möchte auch irgendwann einmal nach Ushuaia, allerdings nicht mit dem Rad. Wir suchen uns dann noch zwei Eis aus, die uns diesmal von unseren Neffen Hanno und Theo aus Hannover ausgegeben wurden – vielen Dank, Ihr Beiden, und bis bald in Costa Rica! Wir freuen uns! Als wir schließlich alles bezahlen wollen, sagt die Dame uns, dass der Herr vom Nachbartisch alle unsere Getränke mitbezahlt hat – total nett! Das sind diese unbezahlbaren Erlebnisse von Gastfreundschaft, die kaum eine andere Reiseform hervorbringt. Er ist dort bekannt, und wir lassen einen unserer Panamericana-Tour-Aufkleber mit einer Dankesnotiz für ihn da – sehen ihn dann sogar noch einmal ein paar Kilometer weiter am Straßenrand und können uns persönlich bedanken.

Die Steigungen wollen heute einfach nicht aufhören, und der Straßenbelag wird immer schlechter, so dass wir nicht einmal die Abfahrten genießen können. Viktor ist nur noch am Fluchen, und wir machen noch mehrere kleine Pausen, so dass es fünf Uhr nachmittags ist, als wir endlich am Hotel Mediterraneo im unglaublich hässlichen Ort Santa Rosa de Lima ankommen. Viktor plantscht noch ganz kurz im Pool direkt vor unserem Zimmer, und heute legt er sich nach dem Duschen gleich ins Bett, weil er zwar den Tag über keine Probleme hatte, aber sein Darm nach der Ankunft hier wieder verrückt spielt. Abendessen lassen wir heute ausfallen – auch Jutta hat trotz knapp 90 gefahrenen Kilometern keinen Appetit.









Mittwoch 5.6.24 – Ruhetag 1 – Santa Rosa de Lima
Wir sind ja darauf vorbereitet, dass es irgendwann passiert, und jetzt scheint es wohl soweit zu sein! Wenn es nicht so unangenehm wäre, könnte man fast von „Glück im Unglück“ sprechen, denn es erwischt uns – als perfekt harmonierendes Tandem – gleichzeitig.
Und wann passiert es? Natürlich einen Tag, nachdem Viktor auf einen Blog-Kommentar seiner Schwester antwortet und behauptet, wir hätten jetzt sogar etwas Puffer für die rechtzeitige Ankunft zum Familientreffen in Costa Rica. „Nur nicht unken“ in Reinform, würde er mal sagen.

Was ist also genau los?
Viktors Verdauungstrakt hat sich in der Nacht nicht beruhigt, es sind eher noch positionsabhängige Bauchkrämpfe dazugekommen, zum Glück nur leichte, aber an Radfahren ist da nicht zu denken. Tannacomp haben wir in der Reiseapotheke und Buscopan (bzw. „Espasmofin“ – Espasmo=Krampf, Fin=Ende) gibt es – wie auch Paracetamol – hier frei verkäuflich im Supermarkt. Peinlicherweise müssen wir auch schon an der Rezeption um Hilfe bitten, denn es war uns nicht klar, dass wir jetzt in einer Region unterwegs sind, in der das Toilettenpapier grundsätzlich nicht in die Toilettenschüssel gehört, sondern in einen Behälter daneben. Wir haben uns bisher auf die Schilder im Bad verlassen, die manchmal existieren und manchmal – wie hier im Hotel – eben nicht.

Jutta hatte vor zwei Nächten schon ein wenig gefroren, nachts im Spiegel rote Flecken am Oberkörper entdeckt und letzte Nacht dann richtigen Schüttelfrost (nach dem Schwindel) bekommen, aber bisher kein Fieber. Während der Fahrt gestern hatte sie schon Rückenschmerzen, die wir noch auf die schlechten Streckenverhältnisse geschoben haben, die jetzt aber stärker geworden sind, besonders im Liegen. Dazu Kopfschmerzen und allgemeine Schlappheit. Die Symptome passen ziemlich gut zu Dengue(-Fieber). Wir sind dagegegen doppelt geimpft, so dass wir nur mit einem leichten Verlauf rechnen, aber trotzdem ist da jetzt nicht an die körperlichen Anstrengungen des Radfahrens zu denken. Wer Jutta kennt, weiß um ihre Aversion gegen Schmerzmittel. Wenn Viktor Paracetamol kaufen darf und sie 1.000 mg davon einnimmt, dann ist es definitv schon etwas heftiger.



Zudem geht die nächste Etappe über die Grenze nach Honduras, wo die Gesundheitsversorgung noch schlechter sein soll als in El Salvador. Und hier am Ort gibt es gleich mehrere Krankenhäuser, eines nur 200 Meter vom Hotel entfernt. Dort könnten wir morgen eventuell auch einen Antigen-Bluttest machen lassen, um ganz sicher zu gehen. Also auch hier eher „Glück im Unglück“, zumindest was den Zeitpunkt und Ort angeht.
Womit wir auch noch eine ganze Weile unsere Zeit verbringen: vor der Einreise nach Nicaragua, die einen Tag nach unserem Aufbrechen von hier ansteht (denn wir werden planmäßig nur zwei Tage in Honduras sein), muss man ein recht aufwendiges Online-Formular ausfüllen, eigentlich mindestens sieben Tage im Voraus. Es sind mehrere Seiten, und erst beim dritten Versuch geht der Antrag durch. Ob wir den dann – wie erwünscht – auch noch als Papierausdruck mitnehmen müssen wir hier im Hotel noch klären. Bei Honduras sind wir uns nicht hundertprozentig sicher, ob wir als über Land Einreisende auch das Formular für dieses Land ausfüllen müssen, tun das vorsichtshalber aber auch noch.
Ein weiterer Vorteil des Ruhetages ist, dass wir in der Apotheke noch ein paar Spritzen kaufen können, die mit ihrer Nadel durch den seitlichen Spalt des knirschenden Freilaufes passen, um das Lithium-Fett hineinzupressen und hoffentlich damit den Staub herauszudrücken. Es werden am Ende Insulin-Spritzen von BD. Mit der 30-Gauge Nadel kommt Viktor hinein und kann mit der Sprühdose (statt Spritzen-Stempel hinten das rote Röhrchen einführen und beim Sprühen gut andrücken) auch noch einiges durch die feine Nadel in den Freilauf pressen. Jedenfalls tritt es an verschiedenen anderen Stellen wieder aus, was ihn hoffen lässt. Am nächsten Morgen ist aber auch klar, dass das Schmiermittel die feine Nadel so zusetzt, dass man für jeden Versuch eine neue Spritze benötigt – Wiederverwendung unmöglich.



Vom Supermarkt und den Obstständen am Markt sind wir auch nur einen Block entfernt, so dass wir uns um die Versorgung mit Zwieback, Krackern, Cola, Bananen, Wasser und Elektrolytgetränken nicht sorgen müssen.





Außerdem können wir ein paar Impressionen der Straßenverhältnisse fotografieren, nur damit man einen Eindruck bekommt. Klar, wir sind da vermutlich überkritisch, aber mit den Schlaglöchen haben selbst die großen LKW-Doppelreifen ihre Probleme.




Und damit keiner meint, wir kämen unseren staatsbürgerlichen Pflichten nicht nach: vielen Dank an Julius für das Ausfüllen und Einwerfen:

Donnerstag 6.6.24 – Ruhetag 2 – Santa Rosa de Lima
Vormittags hoffen wir noch, dass das vielleicht der letzte Ruhetag in Santa Rosa wird und wir am nächsten Tag um 6 Uhr wieder auf unser Tandem steigen können. Jutta hat kaum noch Symptome und fühlt sich auch nicht mehr ganz so schlapp, vermutlich auch Dank der 1.000 mg Paracetamol, die sie morgens um 4 Uhr noch genommen hat. Die Verdauungsbeschwerden von Viktor sind auch 50% gebessert … Hoffnung keimt auf.
Am Nachmittag wird aber klar, dass es bei uns beiden weiterhin nur mit Medikamenten geht. Jutta braucht weiterhin Paracetamol, und für Viktor kaufen wir beim gemeinsamen Einkauf im Supermarkt noch ein stärkeres Mittel (Loperamid). Prophylaktisch nehmen wir auch eine Antiparasiten-Kur mit, von der uns unser WarmShowers-Kontakt in Antigua schon berichtet hatte. So eine 3-Tages-Kur würden viele Menschen in Guatemala alle paar Monate mal machen, hatte er uns berichtet. Die nehmen wir aber nicht ein, sondern sie kommt in unsere Reiseapotheke, denn wir wissen nicht, wie die Versorgung in Honduras und Nicaragua sein wird. Auf der Packung steht jedenfalls, dass sie in Honduras verschreibungspflichtig ist, während sie hier in El Salvador im Supermarkt frei verkäuflich ist.



Wir buchen das Hotel also für eine weitere Nacht und fahren somit frühestens am Samstag weiter, vielleicht auch noch später.
Um die Zeit totzuschlagen schauen wir uns auf dem Laptop einen Netflix-Film an, der sich aber als ziemlich schlecht herausstellt: „Im Wasser der Seine“
Wir nutzen den Tag aber auch für Sinnvolles:
Eine Prüfung der Etappen bis Costa Rica (Fidelito Ranch), wo wir uns mit Familie treffen wollen, ergibt, dass wir selbst bei einer Weiterfahrt am Samstag und einem Ruhtag für eine Vulkanerwanderung in Nicaragua noch vier Puffertage haben. Die können zwar auch ganz schnell weg sein, wenn wir weitere Erkrankungen oder technische Defekte haben sollten, aber wir sind immer noch ganz entspannt.
Viktor fragt außerdem in der Mittelamerika-Cycling-WhatsApp-Gruppe nach den Rezepten der anderen Mitglieder, um Mückenstiche zu vermeiden. Wir wissen beim besten Willen nicht, wie wir das noch besser hinbekommen können. Die Mücken, die Dengue übertragen, sind tagaktiv. Nachts können und wollen wir nicht radeln, es wird auch dringend davon abgeraten. Wegen der Temperaturen fahren wir früh los, zu einem Zeitpunkt kurz nach dem Sonnenaufgang, wo die Mücken besonders aktiv sind. Wir sprühen uns aber mit Repellentien ein. Wir schaffen es einfach nicht, in langer, heller, locker sitzender Kleidung unterwegs zu sein, wie das ebenfalls oft empfohlen wird. Das ist uns auf dem Rad einfach zu warm.
Die Antworten in der WhatsApp-Gruppe sind eindeutig: Den Mücken kannst Du auf dem Fahrrad nicht 100%ig entgehen. Du kannst nur versuchen die Stiche zu minimieren. Die meisten anderen machen es auf dem Rad ähnlich wie wir.

Übersetzung: Wir verbringen unseren zweiten Erholungstag in einem Hotel in Santa Rosa de Lima (El Salvador), bevor wir die Grenze nach Honduras überqueren. Meine Frau hat leichte Dengue-Symptome, aber kein Fieber (wir sind geimpft), ich habe einfachen Durchfall.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wurden wir in den letzten Wochen in Guatemala und El Salvador einige Male von Mücken gestochen. Als Deutsche können wir die Hitze in langen Ärmeln und Beinen nicht ertragen. Wir fuhren um 6 Uhr morgens los und versuchten, mittags anzukommen, um den Höchsttemperaturen auszuweichen. Wir tragen kurze Sportkleidung und verwenden Repellentien. Wie machst du das? Was raten Sie uns? Danke für deine Antworten. Grüße Viktor

Übersetzung: Zusätzlich zum täglichen Abwehrmittel verwenden wir eine zweite Schicht mit einem natürlichen Abwehrmittel, das ätherisches Citronellaöl enthält.
Ich habe auch ein selbstgemachtes „Moskitonetz“ gemacht, das wir benutzen, wenn es beim Schlafengehen zu viele Mücken gibt. Aber tagsüber beißen sie uns immer. Ich denke, dass alle Radfahrer gebissen werden 😅, keiner von uns ist vor Mücken sicher. Die Variation liegt in den Heilmethoden.
Auch wir tragen kurze Kleidung, aber Mücken wissen sowieso immer, wie sie durch die Kleidung kommen.
Ich hoffe, dass sie bald wiederhergestellt werden! Das Beste meiner Meinung nach ist, zum Arzt zu gehen. Wenn es einem sehr schlecht geht, viel Wasser trinken und sich ausruhen!
Also, morgen gibt es hier wenig Neuigkeiten, nur den dritten Ruhetag.
Vielen Dank für die vielen Genungswünsche und die guten Ratschläge, lieber einen Tag länger als möglicherweise zu kurz zu pausieren. Wir nehmen diese sehr gerne an.
Freitag 7.6.24 – Ruhetag 3 – Santa Rosa de Lima
Jutta meint heute morgen, irgendjemand hätte uns bezüglich der Schlaglöcher geraten, einfach mit voller Geschwindigkeit durchzufahren. Wir finden diesen Ratschlag aber nicht mehr. War es im Blog, per WhatsApp, auf Facebook? Und wer war es? Na egal, hier ist der Beweis, dass es ein guter Rat ist:


So ein Ruhetag schafft auch Freiräume, um z.B. Freundschaftsspiele der Deutschen Nationalmannschaft anzuschauen. Blöd nur, wenn beim entscheidenden 2:1 das ESPN-Signal versagt. Gut, wenn man dann per WhatsApp bei Fussball-Experten nachfragen kann, ob es ein schönes Tor war:

Wir schauen uns auch noch einen weiteren (polnischen) Netflix-Film an, der deutlich besser ist als der von gestern.

Es ist der Abend des dritten Ruhetages und wir fühlen uns beide fit genug, um morgen weiterzufahren. Das untätige Rumhängen an diesem eher hässlichen Ort (wir haben es „Cara Sucia 2 getauft – passt auch, erste und letzte Stadt in El Salvador) nervt und das rekonvaleszente Herumliegen tut dem Rücken auch nicht gut. Die paar Rückenübungen, die wir tagsüber einstreuen, helfen da nicht wirklich.




Wenn heute Nacht nicht noch irgendwas Unerwartetes passiert, geht es morgen um 6 Uhr weiter in Richtung Honduras. Und ab kurz vor der Grenze fahren wir dann auch das erste Mal auf der offiziellen Panamerikana. Zeitlich liegen wir ganz gut auf Kurs. Hier der grobe Plan, der sich natürlich täglich ändern kann.

Samstag 8.6.24 – Santa Rosa de Lima (El Salvador) – San Lorenzo (Honduras)

Gesamt: 2.882,02 km
Wir fahren endlich wieder Rad!
Die erste Stunde fahren wir heute direkt in den Sonnenaufgang. Und das auf einer erst sehr, sehr schlechten Straße. Viktor hat noch keine Sonnenbrille auf, also muss Jutta vor allen Straßenschäden warnen. Aber irgendwann wechseln wir auf die CA-1 – die Panamericana – und die Straßenqualität steigt gewaltig. Kurz vor der Grenze frühstücken wir noch im Stehen an einer kleinen Texaco und sind dann um etwa halb acht an der Grenze. Erst passieren wir den Zoll, einen Kilometer weiter ist das Migrationsbüro von El Salvador, wo wir den Ausreisestempel bekommen, dann geht es über eine recht lange, ganz leere Brücke, und schließlich gehen wir nacheinander in das Migrationsbüro von Honduras, weil uns das Alleinlassen des Tandems dort nicht geheuer ist. Jeder von uns muss drei US-Dollar Steuern für die Arbeit des Migrationsbüros zahlen.

Weiter geht`s bei immer größerer Hitze bergauf und bergab auf der CA -1, der LKW-Verkehr hält sich einigermaßen in Grenzen, vielleicht, weil Samstag ist. Wir brauchen noch eine kurze, und nach 50 Kilometern in Nacaome eine längere Pause zum Abkühlen und Stärken. Landschaftlich ist es ganz schön – viele grüne Hügel -, nur liegt hier in Honduras wieder sehr viel Müll am Straßenrand. Um 12:15 Uhr haben wir das Casa Vieja Hotel in San Lorenzo erreicht und dürfen glücklicherweise gleich auf`s Zimmer. Beim Duschen denken wir uns: gut, dass wir im letzten Hotel drei Tage bleiben mussten und nicht hier. Das Duschwasser (ich schreibe absichtlich nicht Strahl) rinnt an der ungefliesten Wand herunter, die auch schon ganz schimmelig ist. Die Dusche in Santa Rosa war tadellos! Als Viktor eine halbe Stunde später duscht, muss aber irgendwo eine Pumpe angesprungen oder ein anderer Wasserverbrauch eingestellt worden sein, denn da kommt das Wasser relativ normal aus dem Duschkopf.
Nachmittags gehen wir die Straße des Hotels weiter in Richtung Lagune und kommen zum „Strand“ von San Lorenzo, wo wir Sightseeing machen wollen. Der angeblich alte Pier ist 2018 neu aufgebaut und winzig, aber wir gehen am Wasser entlang bis zum Ende weiter, bekommen immer wieder Angebote für eine Bootsfahrt zu den Mangroven, sehen viele Menschen im Wasser baden, und kehren schließlich ein auf ein Getränk bei einem Restaurant, das auf dem Logo die Flagge von Honduras und von Deutschland hat und außerdem „Tucher“-Bier anbietet. Wir unterhalten uns, natürlich auf Deutsch, da kommt ein älterer Herr zu uns, der uns gehört hat: Werner Völk aus Stuttgart, der seit 1968 hier lebt und das Restaurant (und noch einiges mehr) aufgebaut hat. Seine Theke stand vor vielen Jahren mal waagerecht, aber mittlerweile ist das linke Thekenende mit dem gesamten Gebäude immer weiter abgesackt (trotz deutscher Gründlichkeit beim Betonfundament des Gebäudes). Er zeigt uns die Ecke, an der er nach jedem Erdbeben einen neuen Strich angebracht hat, um die Absenkungen zu dokumentieren (siehe Foto unten mit den Daten der Erdbeben).
Er hatte vorher schon in über 100 Ländern gearbeitet und fand es hier am schönsten. Er hat nach eigener Aussage Alzheimer und hat uns sehr viel erzählt – und zwischendurch immer wieder gefragt „oder habe ich das schon erzählt?“. Ob sein jüngstes Kind wirklich erst 14 Jahre alt ist – wer weiß? – aber es war recht unterhaltsam mit ihm und gar nicht so einfach für uns, wieder zu gehen.

Ein frühes Abendessen nehmen wir im winzig kleinen Restaurant unseres Hotels mit erstaunlich großer Karte ein und stellen währenddessen fest, dass gegenüber ein Stadion liegt, da die Flutlichter gerade angehen, und als wir ins Zimmer gehen, startet dort nicht etwa ein Fußballspiel, sondern eine Art Open-Air-Disco mit lauter Musik, Ansageversuchen und zahlreichen gedärmverdrehenden Rückkopplungen. Wir hoffen, dass es nicht zu lange gehen wird, denn um fünf morgen früh stehen wir wieder auf.


















Sonntag 9.6.24 – San Lorenzo (Honduras) – Somotillo (Nicaragua)

Gesamt: 2.967,19 km
Die Veranstaltung gestern Abend dauerte bis Mitternacht, allerdings hat ein starkes Gewitter ab halb zehn eine Weile die Musik übertönt. Aber beides hat eine von uns am Schlafen gehindert. Egal, morgens um viertel vor sechs sind wir abfahrbereit – der Tag verspricht, lang zu werden.
Das Herauskommen aus San Lorenzo geht ein bisschen durch den Ort, bis wir an eine Straßensperrung kommen und daraufhin landen wir sogar schneller wieder auf der Hauptstraße, zunächst die CA-1. Es fährt sich sehr schön, noch nicht so warm und noch nicht so viel motorisierter Verkehr sonntags gegen sechs. Aber ein Mann, der um diese Zeit schon unterwegs ist, überholt uns, hält an, filmt uns und wir halten an zum Telefonnummern-Austausch. Kurz darauf hält er noch einmal vor uns an, da er Viktors Nummer doch nicht gespeichert hat. Und so haben wir wieder einmal Material mit uns Beiden fahrend – immer wieder schön:
Wir haben diesmal gar nicht geschaut, wie die Pausenmöglichkeiten so aussehen, und nachdem wir nicht gleich die erste Tankstelle nehmen wollen, kommt die nächste Möglichkeit erst nach 30 Kilometern, da sind wir schon ganz schön kaputt vor dem Frühstück, zumal es auch leider wieder sehr schnell heiß geworden ist. Frisch gestärkt (mehr oder weniger) geht es weiter durch die grüne Natur, vorbei an Mangrovenwäldern, durch hügelige Landschaften etc..
Die einzige echte Stadt, die wir heute passieren – Choluteca – beschert uns den Wechsel von der CA-1 auf die CA-3, und dabei folgen wir dummerweise Komoot und landen auf grottenschlechten Wegen, von Straßen kann da keine Rede sein, und die Stadt ist gar nicht mal klein. Die CA-3 ist aber glücklicherweise auch gut ausgebaut, ähnlich der Panamericana, auf einem Stück noch in der Stadt gibt es sogar einen Radweg, wenn auch in schlechtem Zustand…
Es wird immer wärmer und wir bräuchten eigentlich ab und zu eine Abkühlung, aber dieser Teil von Honduras ist so dünn besiedelt – es gibt lange nichts. Die Grenze nach Nicaragua steht erst bei Kilometer 78 an, und vorher soll es eventuell noch eine Tankstelle bei Kilometer 65 geben – wir hoffen darauf. Dort angekommen schwächelt Viktor schon etwas und braucht dringend ein kaltes Getränk aus dem zugehörigen klimatisierten Laden. Er rüttelt an der Türe … verschlossen. Verdammt, diese Sonntage sind echt blöd. Komisch nur, dass an einem Tisch eine Person sitzt, die auf das Rütteln an der Türe mit völliger Regungslosigkeit reagiert. Jutta entdeckt auf der andere Straßenseite einen kleinen Laden (Mercadito Sinai), also geht Viktor hinüber, ausgestattet nur mit einem 10-Dollar-Schein, denn wir haben natürlich bis kurz vor der Grenze dafür gesorgt, dass wir alle Lempira ausgegeben haben. Die Ladenbesitzerin akzeptiert zum Glück Dollar. Also werden zwei Gatorade und eine kleine Mirinda aus dem Kühlschrank geholt, der 10 Dollar-Schein wechselt die Seiten und die Mirinda wird sofort geöffnet – Zisch!
„Der 10 Dollar-Schein ist ja mit Kugelschreiber beschriftet, den kann ich nicht annehmen! Den nimmt die Bank nicht an.“ – Schockstarre mit bösem Blick – „Ich habe nichts anderes, wenn Sie keine Kreditkarte akzeptieren“. Viktor schiebt die Flaschen wieder rüber – inklusive der bereits geöffneten, aber noch nicht angetrunkenen Mirinda. „Ja, aber die ist ja schon geöffnet!“ – noch ein böser Blick – es folgen zwei Minuten Diskussion zwischen Mutter und Tochter und dann das Angebot, den Schein zu einem schlechteren Kurs anzunehmen – 22 statt 23 Lempira pro Dollar – oh Mann – das ist jetzt sowas von egal! Die fünf Dollar Wechselgeld gibt es natürlich in Lempira zurück.
Glücklich-genervt kehrt Viktor über die Straße zurück zur Tankstelle, wo Jutta weiterhin direkt neben dem Tandem steht und wartet. „Da sind gerade ein Mann und ein Kind reingegangen!“ sagt sie dann … häh … wo? Dieser verdammte klimatisierte Tankstellenladen, der natürlich Kreditkarten akzeptiert hätte, hat noch eine andere Tür und war die ganze Zeit geöffnet. Wer von uns diese Türe nun hätte eher entdecken können wird jetzt hier nicht diskutiert 😉 … noch ein böser Blick und tieeeeeeeefes Durchatmen … bevor wir uns auf die letzten Kilometer zur Grenze Nicaraguas machen.
Gegen 13 Uhr sind wir (neben einer großen Anzahl an LKW) an der Grenze. Zuerst fängt uns eine Grenzerin ab, kontrolliert schonmal unsere Pässe und meldet telefonisch zwei Deutsche mit einem sehr großen Fahrrad vor. Bei der Honduranischen Migrationsbehörde geht erst Jutta ins Gebäude und wird an den Einreiseschalter geschickt, obwohl wir doch ausreisen. Nun denn, nach einem erneuten Foto gibt es den Ausreisestempel. Als dann Viktor hinein geht, ist auch gerade ein ganzer Reisebus angekommen und es dauert ein bisschen länger. Wir überqueren eine längere Brücke, auf der wir sogar fahren und kommen auf Nicaraguanischer Seite an. Dort wollen wir ins Migrationsbüro, werden aber zurückbeordert, weil wir vorher bei einer Mitarbeiterin, die anscheinend für die Gesundheit zuständig ist, vorstellig werden müssen, die Einiges in ihren Computer tippt und uns mehrfach fragt, ob wir jemals in Südamerika waren. Der junge Mann im Migrationsbüro selbst ist ganz nett – wir müssen viele Fragen zum Aufenthalt hier, zu unseren Berufen (er will die Berufe auch auf Deutsch hören und spricht sie nach – A-PO-TE-KA-RIN) etc. beantworten, und hier reicht auch nicht das Foto, das wir ja schon von Honduras kennen, nein, hier müssen wir auch Fingerabdrücke aller zehn Finger abgeben und 13 US-Dollar pro Nase zahlen. Einen Einreisestempel gibt es aber nicht: wir seien jetzt im System und bekämen bei der Ausreise dann den Stempel. Das Ganze hat eine gute Stunde gedauert – das ist Rekord.
Jetzt sind es nur noch eine Steigung und wenige Kilometer bis zum Zielort Somotillo, und wir unken schon, dass wir nach so einem Tag nicht gleich in der ersten angefragten Unterkunft bleiben können, aber unsere erste Wahl (es gibt eigentlich nur zwei Hostales und ein Autohotel hier) vermietet uns gleich ein Zimmer – sehr einfach, mit vielen Mücken, aber AC, wenn der Strom nicht ausfällt, denn das ist abends der Fall.
Es fängt kurz nach unserer Ankunft schon an zu regnen, und wir entscheiden uns, den ganz kurzen Weg zur Pizzeria zu gehen, teilen uns eine große Pizza, zahlen die Rechnung mit dem Rest Lempiras (Wechselgeld von Viktor mittags) und US-Dollar gestückelt, weil wir noch keine Cordoba Oro für Nicaragua haben (als Wechselgeld gibt es unsere ersten Cordoba Oros) und gehen in der wohl einzigen Regenpause während des Stromausfalls wieder zurück. Im Zimmer prasselt der Regen wieder auf`s Wellblechdach, und das den ganzen Abend, richtig schön laut und irgendwann tropft es dann auch durch die Decke … zum Glück neben dem Bett.
Das „Badezimmer“ ist mit einem Vorhang vom Rest abtrennbar, das Abwasser des Waschbeckens wird über ein Rohr in die Dusche geleitet und läuft dort ab. Dasselbe passiert auch mit dem Kondenswasser der Klimaanlage. Viktor witzelt noch: „Gut dass sie das mit Toilettenwasser nicht auch so machen“ … aber das läuft einfach gar nicht ab. Erst wenn die Schüssel randvoll ist versickert es … oder vielleicht verdunstet es auch mit der Zeit.








Diese Woche sind wir zwar wegen unserer Krankheitstage nur vier Tage radgefahren, das aber in drei Ländern, das schafft man auch nicht überall.
Corral
Un abrazo a los dos.
Vaya experiencia, a disfrutar. Andale !!!! VICKTOR.
Montse
Un abrazo y delante. El País es bello.
Nena
Mit Vicktor musste ich gut lachen 😀 und Pan Bimbo gibt’s!
Gute Besserung Euch beiden!
Claudia Weiken
Gute Besserung für euch beide. Hoffentlich erholt ihr euch schnell, aber nehmt euch die Zeit, die der Körper benötigt. Die Löcher im Straßenbelag sind ja der Hammer. Lieben Gruß , Joachim und Claudia 🍀
Johannes
Also das Schlaglochvideo hat mir imponiert. Nachdem mir in Belgien ein „Riesenschlagloch“ den Reifen zermöhrt hat bei 70km/h weiß ich jetzt, ich muss da 120 fahren 😀
Mein lieber Scholli!
Ich lese eure Einträge unglaublich gerne. Macht es weiter gut.
Johannes, Terumo-Kollege von Viktor (Victor? Vicktor?Victkor? Rektor?)