Mit dem Stufentandem unterwegs in den Americas

Ecuador

Januar 2024

Am 9. Januar 2024 erhalten wir den ersten unserer abonnierten Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes. Es wird darin besonders vor Reisen nach Guayaquil gewarnt. Eigentlich ist das eines unserer Zwischenziele, da wir dorthin indirekte Verbindungen zum Projekt „Musiker ohne Grenzen“ haben.

„Eigentlich“ grob geplante Rute auf der Ruta del Sol

Der Hafen von Guayaquil ist mittlerweile der größte Umschlagplatz für den Kokain-Schmuggel nach Europa (Überseehäfen in Rotterdam, Amsterdam und Hamburg) geworden. Das Kokain stammt dabei überwiegend aus Kolumbien und Ecuador und wird oft in Bananenfrachtern versteckt. Zufällig höre ich im RBB 24 Inforadio dazu einen Bericht von den Newsjunkies, der auch als Podcast verfügbar ist.

Die Sicherheitslage hat sich in den Jahren seit der Corona-Pandemie in ganz Ecuador deutlich verschlechtert. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die illegalen Einkunfts- und Arbeitsmöglichkeiten während der Lockdowns in der Pandemie fast die einzigen waren, mit denen man seinen Lebensunterhalt bestreiten konnte. So erzählt es mir Magdalena, eine Cousine von Jutta, die einige Jahre in Ecuador gelebt hat und mit einem Ecuadorianer verheiratet ist. Derzeit würden sie auch eher von einer Reise dorthin abraten. Zum Glück werden wir erst im September dort sein, falls wir es so weit schaffen sollten. Bis dahin kann sich hoffentlich noch viel ändern.

Wenige Tage nach dem ersten, kommt am 12.1.24 auch schon der nächste Hinweis vom Auswärtigen Amt. Am 8.1.24 ist in Ecuador für 60 Tage ein Ausnahmezustand verhängt worden und eine Einreise ist auf dem Landweg nur noch mit einem polizeilichen Führungszeugnis mit Apostille möglich. Da werden wir wohl sicherheitshalber mal schauen müssen, ob wir uns sowas besorgen können.

Nun gut, nach dem ersten Hinweis wollte ich das ganze Zeug vom Auswärtigen Amt ja schon fast wieder abbestellen, weil es uns vermutlich nur unnötige Angst macht. Aber der Hinweis zu den Einreisebestimmungen ist für uns natürlich wichtig.

Während ich das hier tippe kommt vom Auswärtigen Amt auch schon ein neuer Hinweis, diesmal für Peru. Darin geht es aber zum Glück nur um die Einreisebestimmungen nach Ecuador.

Noch am gleichen Abend beantragen wir erfolgreich online (mit Identifikation durch die AusweisApp, unsere NFC-fähigen Personalausweise und Mobiltelefone) auf der Seite des Bundesjustizamtes unsere Führungszeugnisse inklusive Apostille. Schaden kann es ja nicht, wenn wir die dabeihaben.

Da sage doch nochmal einer, wir wären mit der Digitalisierung in Deutschland noch keinen Schritt weiter gekommen. Das mit der Beantragung eines polizeilichen Führungszeugnisses hat jedenfalls relativ gut funktioniert.

Ende Januar kommen die Führungszeugnisse mit Apostille per Nachnahme (je 25€) bei uns an. Jutta erhält gleich zwei und darf dafür 50€ Nachnahme abdrücken, denn ihr erster Zahlungsversuch mit Kreditkarte war auf der Webseite des Auswärtigen Amts im elektronischen Nirwana stecken geblieben. Sicherheitshalber hatte sie dann alles nochmal eingegeben. Tja, jetzt hat sie eben zwei Führungszeugnisse. Die 25€ Nachnahme sind übrigens nur für die Apostille und man wird nicht vorgewarnt, dass jemand zuhause sein muss, um die Dokumente zu empfangen. Das Führungszeugnis kostet alleine schon 13€.

Ergänzung Ende Januar 2024

Am 19.1.2024 kommt eine weitere Warnung per Newsletter vom Auswärtigen Amt. Nun werden wir auch gebeten, uns bei ELEFAND (Elektronische Erfassung Deutscher im Ausland) zu registrieren:

„Registrieren Sie sich in der Krisenvorsorgeliste

Diese Liste wird von deutschen Botschaften und Konsulaten im Ausland genutzt, um Deutsche zu kontaktieren, die im Krisen- bzw. Katastrophenfall schnell informiert und ggf. in Krisenbewältigungsmaßnahmen einbezogen werden sollen.

Die Registrierung bei ELEFAND ist für Bikepacking-Touren nicht wirklich geeignet. Man soll exakte Daten angeben, die sich nicht überschneiden dürfen. Ebenso soll man die Regionen innerhalb der Länder angeben, in denen man sich aufhält und seine Adressen angeben. All das ist beim Bikepacking nicht sicher festzulegen. Wir wollen ja gerade flexibel unterwegs sein und spontan entscheiden können.

Ich denke, dass man unterwegs die Daten ab und zu anpassen kann. Wir werden aber sicher nicht ständig auf der ELEFAND-Seite sein und die Regionen anpassen, in denen wir uns gerade aufhalten.
Am Ende sieht mein erster Versuch so aus:

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Online Unterwegs

  1. Michaela Koch

    Ich bin sooooo gespannt auf eure Erlebnisse ♥️

  2. Ihr Lieben, ich habe auch einige Abenteuer in meinem Leben gewagt und habe es nie bereut. Ich wünsche euch wundervolle Erlebnisse, unvergessliche Momente und fahrt nie schneller als die Engel fliegen können. Ich freue mich auf viele Bilder . Herzlich lenny

  3. Daniela Blasberg

    Schön aufpassen

  4. Gabi

    Endlich ist es so weit, Wahnsinn – natürlich im guten Sinne!
    Wir wünschen euch superschöne Erfahrungen und das alles gut klappt.

    Liebe Grüsse
    Gabi+Peter

  5. Magdalena Abrams

    Que viva el 🇪🇨 Ecuador!!

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